Immer mehr Österreicher zieht es nach Polen und in die Wojewodschaft Lublin. Die Rede ist nicht nur von Geschäftsbesuchen, sondern auch von der steigenden Zahl von Touristen und Personen, die Interesse an der gemeinsamen österreichisch-polnischen Geschichte haben. Vom 27. Juli bis 3. August 2017 machte eine Gruppe von 45 Pilgern aus den Pfarren St. Martin und Neumarkt an der Ybbs unter der Leitung von Dechant Daniel Kostrzycki eine Pilgerreise nach Polen und in die Ukraine.
Die Reise führte zunächst durch die ehemaligen Städte Galiziens wie Krakau, Łańcut, Przemyśl, Krasiczyn und Cieszanów, das der Heimatort von Dechant Kostrzycki ist, sowie Krasnobród und Zamość.
Am 30. Juli 2017 fand eine Gedenkfeier für die Soldaten verschiedener Nationalitäten, darunter auch Österreicher, die auf dem Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg in Pawłówka in der Gemeinde Rachanie (Wojewodschaft Lublin) ruhen. Der Friedhof wurde 2016 u.a. dank der finanziellen Unterstützung des Österreichischen Schwarzen Kreuzes saniert und neu eingeweiht. Der Einladung des Bürgermeisters der Gemeinde Rachanie zu den heurigen Feierlichkeiten folgten die Pilger aus Österreich, der Honorarkonsul der Republik Österreich in Lublin Piotr Majchrzak, Vertreter der Gemeinde Kołaczyce (Wojewodschaft Vorkarpaten), eine Delegation aus der Ukraine, Vertreter der Selbstverwaltung des Kreises Tomaszów Lubelski und der Nachbargemeinden sowie viele lokale Einwohner. Die Hl. Messe wurde in polnischer und deutscher Sprache abgehalten und die Gebete für die Gefallenen wurden auf Polnisch, Deutsch und Russisch gesprochen. Später am selben Tag nahmen die Gäste mit der Tanzgruppe und dem Chor „Jawor“ an einem polnisch-österreichischem Fest mit gemütlichem Beisammensein teil. Die ganze Veranstaltung wurde dankenswerter Weise von Frau Katarzyna Ważna und Herrn Stanisław Ważny organisiert. Als Sponsoren der Feier traten Honorarkonsul Piotr Majchrzak, Frau Dorota Lewicka und Herr Jacek Lewicki, Herr Kazimierz Wolańczuk sowie Herr Stanisław Wlaź.
Am nächsten Tag besuchte die Pilgergruppe Lemberg, das die größte und bedeutendste Stadt Ostgaliziens war und während seiner Blüte in der Habsburgerzeit als „Wien des Ostens“ bezeichnet wurde.
Am sechsten Tag führte die Reise nach Lublin. Zunächst feierte die Gruppe die Hl. Messe im Priesterseminar, wo Dechant Kostrzycki studiert hat. Die Pilger besichtigten auch gemeinsam mit dem österreichischen Honorarkonsul Piotr Majchrzak die Lubliner Altstadt, darunter die auf der Welt einzigartige gotische Dreifaltigkeits-Burgkapelle, und aßen mit ihm ein feierliches Mittagsessen. Das Treffen mit dem Konsul war die Gelegenheit, über ein Stück gemeinsame Geschichte sowie über die Gegenwart zu sprechen.
Am zweitletzten Tag der Pilgerreise besuchten die Teilnehmer die Stadt Sandomierz, die zu den schönsten Städten Polens gehört, wo sie u.a. die Kathedrale besichtigten. Nach sieben Tagen der Reise legten sie den letzten Zwischenstopp in Wadowice ein, der Geburtsstadt von Johannes Paul II. Dort besichtigen sie das Museum in seinem Geburtshaus.
Fotos von: Hildegard Dorninger